BSM84 Brauereichef


Anmeldungsdatum: 14.04.2005 Beiträge: 4086 Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
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Verfasst am: 30.01.2008 20:12 Titel: Bildung macht schlank |
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Mittwoch, 30. Januar 2008
Aktionsplan statt Ampel
Deutsche dick, Seehofer tatenlos
Je älter und je weniger gebildet, desto dicker: Die meisten Bundesbürger sind zu schwer, jeder Fünfte gar fettleibig. Das geht aus der ersten gesamtdeutschen "Verzehrstudie" hervor, die Bundesverbraucherminister Horst Seehofer in Berlin vorstellte.
Gegensteuern will Seehofer lediglich mit einem "Aktionsplan Ernährung". Er setzt "auf einen Prozess der Aufklärung und Information". Eine "Ampel"-Kennzeichnung für Lebensmittel lehnt der CSU-Politiker als zu vereinfacht ab. Nach seinen Plänen sollen sich Verbraucher auf Verpackungen über Kalorien, Zucker, Fett, Salz und gesättigte Fettsäuren informieren können - mit Angaben pro Portion und in Bezug zum Kalorienbedarf.
In Großbritannien zeigen rot, gelb, grün, ob der Gehalt etwa an Fett, Zucker, Salz hoch, mittel oder niedrig ist. Die Grünen-Fraktion und die Linke forderten die "Ampel" auch für Deutschland. Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn machte sich zudem für ein Werbeverbot im Fernsehen für Süßigkeiten vor 20 Uhr stark.
Bildung entscheidet
Das Übergewicht nimmt mit höherem Alter zu und ist sehr stark von der sozialen Schicht abhängig. Auch junge Erwachsene werden immer dicker. Die Menschen müssten einsehen, dass es an ihnen selbst liege, sagte Seehofer. Er warnte, je größer der Bauchumfang, umso höher sei das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Zucker. Die Bundesregierung will die Deutschen zu gesünderer Ernährung und mehr Fitness bewegen - aber ohne "erhobenen Zeigefinger".
Zwei Drittel der Männer und 51 Prozent der Frauen bringen zu viele Kilos auf die Waage, ergab die Studie. Je höher der Schulabschluss, desto geringer das Problem. Rund 70 Prozent mit Hauptschulabschluss haben Übergewicht oder Adipositas (Fettleibigkeit). Nur gut halb so viele Abiturienten sind davon betroffen. Schweres Übergewicht ist vor allem in niedrigeren sozialen Schichten verbreitet. Die wenigsten Übergewichtigen finden sich unter Menschen mit hohem Nettoeinkommen.
Single-Männer und ledige Frauen sind dünner
Auch Beziehungen sind ausschlaggebend: Männer mit Partnerin neigen viel häufiger zu Übergewicht als Singles. Bei Frauen ist das Übergewicht erst deutlich höher, wenn sie verheiratet sind. Die meisten übergewichtigen Männer gibt es in Schleswig-Holstein, bei den Frauen im Saarland. Die wenigsten finden sich in Hamburg und Bremen.
Unter Jugendlichen von 14 bis 17 Jahren sind 18,1 Prozent der Jungen und 16,4 Prozent der Mädchen übergewichtig oder fettleibig. Bei 40- bis 49-jährigen Männern sind rund 70 Prozent zu schwer, bei über 60-jährigen Männern schon mehr als 80 Prozent. Bei Frauen liegt der Anteil zwischen 40 und 49 Jahren bei knapp der Hälfte, bei über 60-Jährigen bei etwa drei Viertel.
Auch Zahl der untergewichtigen Mädchen steigt
Doch nicht alle Deutschen werden immer dicker: Im Vergleich zu 1998 sind weniger Männer und Frauen zwischen 30 und 60 Jahren übergewichtig. Der Anteil sank bei Frauen um bis zu acht Prozent. Ein weiteres Problem sind untergewichtige Mädchen. Ihr Anteil steigt zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr von 4 auf fast 10 Prozent.
Adresse:
http://www.n-tv.de/911911.html
Siehe auch: http://www.tagesschau.de/inland/nationaleverzehrstudie2.html
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